Erzieherinnen und Erzieher in Kindertageseinrichtungen
Seitens der Erzieherinnen und Erzieher in Chemnitzer Kindertageseinrichtungen wurden im vergangenen Jahr 15 Überlastungsanzeigen gestellt (RA-622/2018). Die Ursachen sind vielfältig, Lösungen müssen gesucht werden, vor allem angesichts des steigenden Bedarfs.
Die Bedingungen der Ausbildung zum Erzieher/zur Erzieherin sind mehr als unbefriedigend und sicherlich ursächlich für die angespannte Personalsituation. Hier liegt die Verantwortung für eine Änderung allerdings beim Freistaat Sachsen, der die Bedingungen für die Ausbildung regelt. Auch die Bundesfamilienministerin hat sich für eine Änderung Ausbildungsbedingungen ausgesprochen. Dies wird, wenn es denn mal umgesetzt ist, in Zukunft sicher hilfreich sein, dem Fachkräftemangel entgegentreten und damit die Situation für Erzieherinnen und Erzieher, aber auch die Kinder verbessern zu können.
Ursächlich für die Überlastungsanzeigen insbesondere bei den Chemnitzer Erzieherinnen und Erziehern sind aus unserer Sicht jedoch der vom Land vorgegebene Betreuungsschlüssel und der erhöhte Bedarf für spezielle Hilfsmaßnahmen. Hierzu verweisen wir auf den Antrag unserer Fraktionen zum Haushalt zu Nr. 219 und 221 für die Unterstützungsoffensive für Kitas mit besonderen Bedarfen in Gesamthöhe von 1.340.000 Euro, die entsprechend den Bedürfnissen allen Chemnitzer Kindertageseinrichtungen zur Verfügung gestellt werden sollen.
Wenn die Fraktionsgemeinschaft CDU/FDP ernsthaft daran interessiert gewesen wäre, ihre Idee auf Augenhöhe zu diskutieren, hätte sie den Antrag nicht unmittelbar zu Beginn des Sitzungsmarathons am 19.12.2018 ausgereicht. Das ist blanker Populismus, der als solcher auch noch klar zu erkennen ist.
Insbesondere die Mitglieder im Jugendhilfeausschuss sind sich der Problematik schon seit langer Zeit bewusst und begleiten die Maßnahmen der Verwaltung konstruktiv und kritisch. Neue Ideen sollten dort in aller Ruhe diskutiert werden.
Susanne Schaper
Detlef Müller (SPD)
Thomas Lehmann (B90/Die Grünen)