Eins Energie steigt bis 2023 aus der Braunkohle aus – viele Fragen sind noch offen
Wir begrüßen den Schritt der Eins Energie, bereits 2023 den Braunkohleausstieg zu vollziehen. Es sollte nicht vergessen werden, dass der Energieversorger bereits lange bevor die Regierung den Braunkohleausstieg beschloss, geplant hatte, bis zum Jahr 2029 die Braunkohle als Energieträger abzulösen. Dieses Ziel Ausstieg bis 2029 war betriebswirtschaftlich so untersetzt, dass keine Arbeitskräfte entlassen werden und der finanzielle Ausgleich in der Holding mit der CVAG zur Stützung der Preise im ÖPNV weiter weitgehend garantiert war. Da die Zertifikatpreisentwicklung für CO2 auf Grund des Handels auf dem Kapitalmarkt sprunghaft auf das Doppelte gestiegen ist, geht die betriebswirtschaftliche Rechnung nicht mehr auf. Deshalb schlug der Geschäftsführer von Eins Energie vor, bereits bis 2023 den Kohleausstieg perfekt zu machen.
Wesentliche Kernfragen sind nun aber offen:
1) Was passiert mit den freigesetzten Kraftwerksangestellten?
2) Welche Auswirkungen wird das auf den städtischen Haushalt haben? Denn die Abschreibungen für einen Teil der Heizanlagen stehen noch zu Buche und schmälern um mehrere Millionen das Betriebsergebnis, so dass die Quersubventionierung der CVAG weitgehend entfallen wird und dann aus dem Stadthaushalt erfolgen muss.
3) Wie erfolgt künftig die Wärmeversorgung im Chemnitzer Westen? Denn nach dem Ende der Planungen zum Holz-Kraftwerk muss eine Lösung auch bis 2023 gefunden werden.
Es steht fest, dass der Braunkohleausstieg für die Abnehmer von Strom und Wärme teurer werden wird. Das gehört zur Wahrheit dazu und darauf müssen wir uns einstellen.