Aus dem Stadtrat vom 21.7.: Fraktionserklärung

Die vergangenen Tage haben gezeigt, in welch zerbrechlichen Welt wir leben. In einer zerbrechlichen Welt mit einer Natur, die durch unsere Lebensweise durch unser immer mehr, immer schneller, immer besser langsam, aber sicher zerstört wird. Wenn in Bad Münstereifel die Sturzflut nach den Aufzeichnungen im Kirchenbuch das schlimmste Hochwasser seit 700 Jahren war, wenn in Schuld das letzte Hochwasser der Ahr einen Pegel von 3,70 m hatte und dieses Mal 8,60 m, dann zeigt es die Dramatik des menschengemachten Klimawandels.

Wir sind dem Oberbürgermeister dankbar, dass er zu Beginn der Ratssitzung eine Schweigeminute für die über 170 Toten der Katastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein- Westfalen sowie in Bayern eingelegt hat. Nun ist jetzt auch die Solidarität und die Hilfe für die betroffenen Regionen notwendig – auch, weil Sachsen 2002 und 2013 viel Unterstützung des Bundes, der Länder und der Menschen in unserem Land erfahren hat. Wir sollten als Stadtrat alles unterstützen, was seitens unserer Stadt an Hilfe für die Städte und Gemeinden möglich ist und was durch die Stadt geleistet werden kann.

Gleichzeitig sind die Ereignisse im Westen für uns Anlass, kritisch unsere Katastrophenschutzmaßnahmen, unsere Notfallpläne und unsere Hochwasserschutzmaßnahmen unter die Lupe zu nehmen. Hierbei erwarten wir im Laufe des 2.Halbjahres eine Information der Verwaltung an den Stadtrat, denn die Regionen im Westen haben deutlich gemacht, dass nicht nur Hochwasser an Flüssen ein Problem werden, sondern dass auch Starkregen in Gegenden, die eher hochwassersicher waren, zu derart verheerenden Folgen führen kann.

Viele Menschen helfen den Betroffenen seit Tagen uneigennützig. Die Bilder zeigen, dass in Notsituationen die Gesellschaft zusammensteht. Viele Sachspenden haben die ärgste Not gelindert; nun wird Geld gebraucht. Neben dem Bund und den Ländern wird auch die Spendenbereitschaft der Bevölkerung gebraucht.

Unsere Fraktionsgemeinschaft wird als ersten Schritt das heutige Sitzungsgeld spenden und wir rufen alle Stadträte auf, uns anzuschließen. Was sind 40 oder 50 € für den Einzelnen gegenüber dem Totalverlust vieler Existenzen.