Aus dem Stadtrat vom 13.10.: Roll- und Funsportzentrum

Es ist gerade mal ein halbes Jahr vergangen, seitdem der Stadtrat mit einer mehrheitlichen Entscheidung im Rahmen der HH- Diskussion das Verfahren für die Errichtung eines Roll- und Funsportzentrums änderte und sich auf ein Interessenbekundungsverfahren festlegte.

Mein Dank geht an die Vertreterinnen und Vertreter des Sportes, der Jugendarbeit und der Verwaltung, die es in mehreren konstruktiven Beratungen geschafft haben, heute termingerecht eine aussagekräftige Vorlage dem Stadtrat zur Entscheidung vorzulegen.

Diese Vorlage verdeutlicht anschaulich die Notwendig und den Bedarf für ein RFZ in Chemnitz:

  • aus Sicht des Breitensports mit Verweis auf die breite Nutzung Concordiapark und die über 12 000 Nutzung/Jahr in der Druckbude
  • aus Sicht der Jugendarbeit auf Grund einer gewachsenen und weiterwachsenden Roll- und Funsportszene
  • aus Sicht des Leistungssports unter Berücksichtigung der int. Erfolge der Chemnitzer Sportlerinnen und Sportler und der Chance zur Einrichtung eines Bundesstützpunktes
  • aus nationalem und internationalem Blickwinkel mit Verweis auf die Beachtung der in Chemnitz organisierten Skate Camps
  • und nicht zuletzt aus Sicht der Stadtentwicklung mit der Gestaltung des Stadteingangs an der Leipziger Straße und der Schaffung eines Komplexes mit einem Alleinstellungsmerkmal in Deutschland.

Entsprechend breit war die fraktionsübergreifende Unterstützung für das Projekt bei der Vorstellung im Concordiapark im letzten Jahr.

Außerdem verdeutlicht die heutige Vorlage  was will die Stadt. Was sind die baulichen und funktionalen Inhalte des Roll- und Funsportzentrums und sie formuliert einen Zeitraum, in dem das Projekt realisiert werden soll.

Aus meiner Sicht ist die Zeitschiene mit dem Zielhorizont 2025 überambitioniert.

Dabei unterstütze ich den Gedanken, die Errichtung eines RFZ mit Chemnitz als europäische Kulturhauptstadt in Verbindung zu bringen ausdrücklich und verweise auf die Argumente zur Notwendig und zum Bedarf für dieses Projekt.

Und ein Argument möchte ich unbedingt noch anfügen, das Roll- und Funsportzentrum ist ein ressortübergreifendes Projekt, das Sport Kultur und Jugendarbeit miteinander verbindet.

Mit Blick auf die Zeitschiene sollte uns als Stadtrat eines bewusst sein, mit dem Weg über ein Interessenbekundungsverfahren und die vorgeschaltete Marktanalyse beschreiten wir Neuland.

Bei den in Anlage 5 dargestellten 3 Varianten

  • Erbbaurecht
  • Miete mit Rückkaufoption und
  • die Stadt baut selbst

werden gerade bei den ersten beiden Varianten:

  • die Unklarheiten und Nachteile der unbekannten Verfahren
  • die finanziellen Risiken die auf die dabei auf uns als Stadt zukommen können
  • und der hohe administrative Aufwand für die Verwaltung

deutlich.

Außerdem sollten wir als Stadtrat hinterfragen, ob im Ergebnis dieser Varianten noch ein Betreibungskonzept möglich ist, das mit niedrigschwelligen Angeboten der Sport‑, Jugend- und Kulturarbeit. der Basis für das Roll- und Funsportzentrum, der in Chemnitz gewachsenen und weiterwachsenden Roll- und Funsportszene eine Perspektive gibt

Sehr geehrte Damen und Herren Stadträte,

begreifen wir diese Problemlagen als Herausforderung für eine weitere  konsequente Umsetzung des in der Vorlage beschriebenen Weges Markterkundung und Interessenbekundungsverfahren unter Einbeziehung des Stadtrates und seiner Ausschüsse.

Was wir in diesem komplizierten Prozess, dessen Ergebnis noch nicht abzusehen ist nicht tun sollten uns schon heute vom Plan B den städtischen Investitionszuschüssen für immer zu verabschieden.

Eine solche Entscheidung stellt das ausdrückliche Wollen der Stadt für das Roll- und Funsportzentrum in Frage. Bitte unterstützen Sie unseren Änderungsantrag. Dann befinden wir über kommunale Investitionszuschüsse im Rahmen der nächsten HH- Beratungen. Dort gehört diese Entscheidung hin.