Unverantwortlich! Kommunale Mittel für Flüchtlingssozialarbeit werden gestrichen!
Eine Hiobsbotschaft jagt die andere: Trotz der steigenden Anzahl von Flüchtlingen, die nach Chemnitz kommen und eine soziale Betreuung benötigen, haben die Träger der Flüchtlingssozialarbeit, Arbeiterwohlfahrt, SFZ Förderzentrum gGmbH und AG In- und Ausländer e. V., die Ankündigung erhalten, dass ihre Mittel ab 2023 drastisch bis um 1/3 gekürzt werden sollen.
Die Betreuer:innen leisten eine engagierte und umfangreiche Arbeit zur Integration der geflüchteten Menschen. Bisher wurde in Chemnitz ein Betreuungsschlüssel von 1:80 angewandt, derzeit liegt er bei knapp 1:150, Tendenz steigend. Das geht nicht nur auf Kosten der Qualität der Arbeit, sondern auch die Arbeits- und Lebensumstände der Mitarbeitenden und der Klient:innen. Denn damit ist verbunden, dass ca. einem Drittel der Sozialarbeiter:innen gekündigt werden muss und ddamit Flüchtlinge nicht umfänglich betreut werden können. Das sind Menschen mit hoher Qualifikation und Fremdsprachenkenntnissen, die seit Jahren Familien und Menschen begleiten, die nach Deutschland geflohen sind.
Hintergrund ist, dass die Stadt Chemnitz zusätzlich zur Förderung des Freistaates Sachsen, die an die Träger weitergereicht wurde, immer eigene Mittel ausgegeben hat, um eine qualitativ hochwertige Betreuung bieten zu können. Diese „Aufstockung“ soll ab 2023 vollständig zurückgefahren werden, wobei den Stadträt:innen nur ungenügende Informationen von der Verwaltung zur Verfügung gestellt werden.