Armut nimmt in Chemnitz wieder zu
Nach Antwort der Stadtverwaltung Chemnitz auf zwei Anfragen zum Thema Kinderarmut sowie Nutzung des Chemnitz-Passes ist festzustellen, dass in Chemnitz der Anteil der von Armut Betroffenen wieder steigt. So gab es 2022 19% mehr Kinder die in Haushalten lebten, die ALG II beziehen, als 2021. Und die Anzahl der Kinder die in Haushalten von Alleinerziehenden mit SGB-II-Bezug lebten, stieg von 2021 auf 2022 sogar um 25%.
Aber auch die Nutzung des Chemnitz-Passes nahm im letzten Jahr zu. Die Nutzerzahlen liegen inzwischen wieder auf einem Niveau wie zuletzt 2017. Insgesamt wurden 2022 2713 Chemnitz-Pässe neu beantragt.
Hierzu Susanne Schaper, Fraktionsvorsitzende der Fraktionsgemeinschaft DIE LINKE/Die PARTEI:
„Solche Zahlen sind alarmierend. Zeigen sie doch, dass durch die Inflation und die aktuellen Krisen immer mehr Menschen in die Armut rutschen. Daher ist es gut, dass die Stadt solche Unterstützungsangebote wie den Chemnitz-Pass vorhält und ihn auch wieder mehr Armutsbetroffene nutzen.
Dennoch können wir uns als Stadt darauf nicht ausruhen. Es gilt insgesamt zu schauen, dass wir solche Angebote erhalten und ausbauen, die finanziell schwachen Menschen die Teilhabe an der Gesellschaft weiter ermöglichen. Sei es ein breites Netz an Begegnungsstätten und Jugendeinrichtungen, der kostenfreie Eintritt in Museen oder der vergünstigte Eintritt ins Schwimmbad.“