Aus dem Stadtrat vom 13.12.2023: Überplanmäßige und außerplanmäßige Mittelbereitstellungen für den Sport
Die Chemnitzer Sportvereine sichern der Stadt mit der Betreibung kommunaler Sportstätten eine breite Sportinfrastruktur. Die in der Vorlage aufgeführten drei Sportstätten und die bereits angearbeiteten Maßnahmen in Erfenschlag, Ebersdorf und Kleinolbersdorf- Altenhain sind uns bekannt. Wir unterstützen diese Maßnahmen und die notwendige Bereitstellung der überplanmäßiger Mittel. Gestatten Sie mir bitte noch einige Aussagen zum Änderungsantrag der Fraktionsgemeinschaft BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der Fraktionsgemeinschaft DIE LINKE/Die PARTEI und der SPD-Fraktion.
Eine herausgehobene Bedeutung für den Chemnitzer Breiten‑, Spitzen- und Nachwuchsleistungssport besitzt das Chemnitzer Sportforum als zentrale kommunale Sportstätte. Deshalb hat der Stadtrat in den zurückliegen Jahren mehrere Beschlüsse zum Chemnitzer Sportforum gefasst.
Einer davon war nach dem Unwetter im Februar 2022 ich zitiere den Beschlusstext: „Die Bereitstellung von außerplanmäßigen Mitteln im Haushaltsjahr 2022 zur finanziellen Absicherung der Sanierung der Kampfsporthalle im Sportforum Chemnitz . Dies war dringend notwendig, denn das Training und der Profilsport der Sportarten Ringen und Boxen mussten in die Leichtathletikhalle bzw. in die Spielhalle verlagert werden und führten zu deutlichen Nutzungseinschränkungen für die anderen Sportarten, vor allem in der Spielhalle.
Diese Situation hat sich bis heute nicht geändert!
Deshalb informierte das Sportamt im letzten Schul- und Sportausschuss zum Sachstand Athletikhalle im Sportforum mit den Kernaussagen:
- Die derzeit im Haushalt eingestellten Mittel zur Sanierung der Athletikhalle/Kampfsporthalle von 950 T€ stellen nach Kostenschätzungen der Leistungsphase 2 mit 1,5 Mio. € eine deutliche Unterdeckung dar. Der Ausgleich dieser Summe müsste in Abwägung mit anderen Investitionen im Sport erfolgen und ist nicht absehbar.
- und mit ca. 50 T€ könnte die Halle dicht und wieder nutzbar gemacht werden.
Daraufhin fällte der Ausschusses die Entscheidung, die Halle zunächst für 50 T€ wieder instand zu setzen. Die Restmittel, die nach Auffassung der den Änderungsantrag einreichenden Fraktionen für die bedarfsgerechte Entwicklung im Sportforum zwingend notwendig sind, wären nicht ins nächste Jahr übertragbar.
Außerdem hat der Schul- und Sportausschuss das Sportamt beauftragt, zu Beginn des Jahres 2024 das Gremium zu informieren, wie die zukünftige Sportstättenstrategie im Sportforum aussieht. Dabei sollten berücksichtigt werden:
- die Sportstättenentwicklungen der letzten Jahre: mit der Sanierung und dem Ausbau der Sporthalle Markersdorfer Straße zur Ringerhalle für den Vereinssport und den Leistungssport Ringen, die Erweiterungsbauten der beiden Turnhallen im Sportforum und der Tatsache, dass der männliche Turnsport in Chemnitz im Bereich des Spitzen- und Nachwuchsleistungssports bedeutungslos geworden ist und
- der kommunalen Bedeutung der Sportarten aus Sicht des Leistungs- und Breitensports und der sozialen Bedeutung der Sportarten für die Stadtgesellschaft.
Eine alleinige Ausrichtung auf den Spitzensport (Bundersstützpunkt) greift unserer Meinung nach zu kurz und bringt uns nicht weiter, da es nach der gescheiterten Leistungssportreform im Bund bis 2028 keine Entscheidungen zu Bundesstützpunkten im Sommersport geben wird.
Den einreichenden Fraktionen ist es wichtig, die derzeit im HH vorhandenen Mittel ins neue Jahr zu übertragen, um nach einer fundierten sportfachlichen Bewertung entscheiden zu können, ob die im Frühjahr 2022 stark beschädigte, in die Jahre gekommene Sportstätte mit den vorhandenen Mitteln als Boxhalle, als Kampfsporthalle, als Athletikhalle oder als Blaue/grau Pille saniert werden soll.
Eine Aussage der Verwaltung zur Übertragung der vorhandenen Mittel wäre uns wichtig.