Aus dem Stadtrat vom 15. Mai 2024: Fortentwicklung der Roll- und Funsporthalle
Im zurückliegenden Monat fand in der Druckbude ein deutsch-österreichisches Inline Camp statt.
Damit schließt die Chemnitzer Skaterszene wieder an die Vorcoronazeit an, als sie von 2010 bis 2019 zehn internationale Skatecamps mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Tschechien, Spanien, Italien, Österreich und Mazedonien organisierte. Für dieses und das nächste Jahr sind weitere geplant.
Ich weise ganz bewusst auf die europäischen Aktivitäten der Chemnitzer Skaterszene hin. Denn das Jahr 2025 ist für die Einreicherinnen und Einreicher des BA aus zweierlei Gründen wichtig:
Erstens, die Kulturhauptstadt für die die Chemnitzer Skaterszene ein historisch gewachsenes und damit nachhaltiges Projekt einbringen kann. Zweitens, der Notwendigkeit eines neuen Objektes für die Chemnitzer Skaterszene, für die ab 2025 die Druckbude nicht mehr als Sportstätte zur Verfügung stehen wird.
Nachdem wir uns als Stadtrat bereits über zwei Legislaturperioden mit dem Thema Roll- und Funsportzentrum beschäftigen, mehrere Beschlüsse und Haushaltsbeschlüsse dazu fassten und es in dieser Zeit zahlreiche gemeinsame Aktivitäten des Sport- und Jugendamtes mit den Vertreterinnen und Vertretern aus der Skaterszene gab, sehen wir es als dringend notwendig an, endlich den Jugendlichen einen soliden Vorschlag für ihre Perspektive zu unterbreiten.
Auf Initiative meiner Fraktion fanden sich Stadträtinnen und Stadträte der demokratischen Fraktionen zusammen, die gemeinsam mit allen Beteiligten, den Vertreterinnen und Vertretern der Skaterszene, der Jugendarbeit und des Stadtsportbundes, ämter- und dezernatsübergreifend mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung
und mit dem Geschäftsführer der SCHÖNHERR WEBA GmbH nach einer möglichen Lösung suchten und um diese stritten.
Einer Lösung für ein nicht alltägliches Projekt, das nicht in eine Schublade geschoben werden kann, dass es Elemente der Jugendarbeit, der Kultur und des Sports mit einander verbindet. Ein Projekt bei dem es um die Sanierung, den Ausbau, die Ausstattung und die Betreibung eines Objektes geht, welches sich in privater Hand befindet und zukünftig öffentlich genutzt werden soll und nicht zuletzt um die Finanzierung des Ganzen.
Mein Dank gilt allen Beteiligten, die im Interesse der Jugendlichen, ich erinnere an über 12 000 Nutzungen jährlich, konstruktiv und kompromissbereit an einer Lösung arbeiteten.
Nachdem Vertreter des Sportamtes und der Skater über mehrere Jahre erfolglos zig Objekte in Chemnitz hinsichtlich ihrer Nutzung als Skatehalle geprüft hatten, war es mehr als ein glücklicher Zufall, das sich im letzten Jahr auf dem Gelände der Schönherr Fabrik, auf dem sich auch die Druckbude befindet, eine ehemalige Lagerhalle mit Freigelände als mögliche Alternative anbot.
In mehreren Gesprächen zwischen Verwaltung, der Geschäftsführung der Schönherrfabrik, Planern und Vertretern der Nutzerschaft wurden weitere Details für die Nutzbarmachung und zukünftige Nutzung geklärt. Somit wird ein PPP- Projekt auch ohne Interessenbekundungsverfahren möglich.
Auf die technischen Details des Antrages sind meine Vorredner bereits eingegangen. Auf zwei Sachverhalte möchte ich trotzdem hinweisen: Erstens: Entgegen der Stellungnahme der Verwaltung ist aus Sicht der Einreicherinnen und Einreicher die Bereitstellung der finanziellen Mittel für die Planung bis zur Entwurfsplanung notwendig, um den Zeitplan (2025) halten zu können und um Details für die Umsetzung der Rampen und das Raumkonzept zu klären.
Zweitens: Die Skatehalle ist ein Projekt, welches sich in den zurückliegenden Jahrzehnten erfolgreich im Bereich der sportlichen Jugendarbeit entwickelt hat. Ich erinnere noch einmal an über 12 000 Nutzungen jährlich. Aufbauend auf den jugendpflegerischen Ansatz gilt es jetzt, mit den erweiterten räumlichen Möglichkeiten, den sportlichen Aspekt in enger Kooperation mit Chemnitzer Sportvereinen auszubauen. Auf Verwaltungsebene arbeiten Jugend- und Sportamt dahingehend bereits eng zusammen. Vielen Dank dafür!
Die neue Skatehalle verwirklicht nicht mehr die Vision des Roll- und Funsportzentrums. Sie muss sich aber auf keinen Fall verstecken. Mit ihr spielt Chemnitz deutschlandweit in den Bereichen Skateboard, BMX, Dirt- und MTB, Inline, Scooter, WCMX (Rollstuhl) und Parkour in der 1. Liga! Damit leisten wir einen Beitrag dafür, dass unsere Stadt für junge Menschen und junge Familien attraktiver wird, bitte stimmen Sie unserem BA zu.