Für eine bürgernahe Verwaltung: Stadtspitze muss ihre Personalpolitik umdenken!

Zahlreiche Bürgerbeschwerden über lange Wartezeiten für Termine und die Bearbeitung von Anträgen sowie hohe Krankenstände, viele Überlastungsanzeigen und eine immense Fluktuation der Mitarbeiter:innen in den städtischen Ämtern zeigen, dass die Stadt Chemnitz aktuell eine falsche Personalpolitik fährt.

Die Fraktionsgemeinschaft DIE LINKE/Die PARTEI hat deshalb für die Juni-Sitzung des Stadtrates einen Antrag eingebracht, der die Verwaltung auffordert, eine Beratungsvorlage zu erarbeiten, die eine gezielte Veränderung in der Personalpolitik ermöglicht. Unter anderem soll genauer untersucht werden, wie Pflichtaufgaben in ihrer gesetzlichen Frist erfüllt werden können und Ämter, die aufgrund von neuen gesetzlichen Vorgaben einen deutlichen Mehraufwand haben, schneller personell unterstützt werden können.

Dazu erklärt Susanne Schaper, Fraktionsvorsitzende:

„Eigentlich müssten doch bei allen ständig die Ohren klingeln, von den vielen Alarmglocken die aus Richtung der verschiedenen Ämter kommen. Ob es um die Absage des Buchsommers in der Bibliothek geht, Schilderungen von langen Wartezeiten für die Beantragung von Führerscheinen und Reisepässen oder die gestrige Nachricht, dass das Standesamt krankheitsbedingt nur noch sehr eingeschränkt arbeiten kann – immer gehen die Probleme mit fehlendem Personal einher.

Eine Verwaltung sollte aber für alle da sein. Für die Bürger:innen als kompetenter Ansprechpartner, der die Anliegen schnell und freundlich bearbeitet. Genauso wie für die Mitarbeiter:innen als fürsorglicher Arbeitgeber, der für gute Arbeitsbedingungen sorgt. Dies ist aber aktuell nicht gegeben und sorgt damit für Frust auf beiden Seiten; bei den Einwohner:innen und den städtischen Angestellten.

Das kann so nicht weitergehen. Die Sparpolitik auf dem Rücken des Verwaltungspersonals muss ein Ende haben. Wir wollen daher bis Ende des Jahres von der Stadtspitze die Ergebnisse über unsere angeregten Maßnahmen haben. Damit wir mit dem kommenden Doppelhaushalt eine Änderung in der Personalpolitik herbeiführen, die einer 250.000-Einwohner-Stadt auch würdig ist. Dies sind wir den Mitarbeiter:innen und den Bürger:innen schuldig.“