Aus dem Stadtrat vom 11. November: Sportstrategie für die Sportstadt Chemnitz
Sächsisches Manchester
Korl-Morx-Stodt, die Stadt mit den drei „O“
Ruuuss-Kamms
Stadt der Moderne
Kulturhauptstadt Europas 2025
Chemnitz hat in seiner Geschichte schon viele Namen und Titel getragen oder trägt sie noch. Jetzt also auch noch Sportstadt. Mit Blick auf die Erfolge in der Leichtathletik, dem Damen- und Herrenbasketball oder beispielsweise Floorball passiert sportlich sicherlich so einiges. Gleichzeitig muss der Fokus auch auf genügend Angebote im Breitensport gelegt werden. Die Chemnitzer:innen können aktuell bei 221 Sportvereinen insgesamt 86 verschiedenen Sportarten nachgehen, obwohl Chemnitz derzeit über kein Sportkonzept verfügt.
Allerdings muss so ein Konzept unter Beachtung des Grundsatzes der Autonomie des Sports von den Akteur:innen selbst initiiert, entwickelt und aufgestellt werden. Das heißt, das Konzept richtet sich nach den angezeigten Bedarfen der Sportler:innen und Vereine und nicht umgekehrt. Eine Zielvorgabe für den Breitensport ist keine kommunalpolitische Aufgabe.
Richtig ist, dass die Stadt dazu angehalten ist, die entsprechenden Rahmenbedingungen für die Entwicklung des Sportes in unserer Stadt zu schaffen. Sie hat für die verändernden Bedarfe der neuen Akteur:innen und Sportarten Sorge zu tragen. Richtig ist auch, dass die Kapazitäten der bestehenden Sportstätten mehr als ausgeschöpft sind. Neben ausreichend Trainingszeiten in Sporthallen mangelt es in Chemnitz außerdem an ausreichender
Wasserfläche. Hier besteht folgerichtig genug Handlungsbedarf. Dazu hat die Verwaltung mitgeteilt, dass bereits ein Prozess zur Erarbeitung der neuen Sportentwicklungsplanung im Auftrag des Sportamtes über die TU Chemnitz laufe. Sicherlich um die benannten Missstände zu prüfen. Dessen Ergebnisse sind aus unserer Sicht abzuwarten.
Im Antrag wird des Weiteren eine Veränderung oder Anpassung der Betreiberformen vorgeschlagen, was aus unserer Sicht keine Option ist. Im Gegenteil: Die meisten kommunalen Sportstätten sind Schulsportstätten, welche weiter kommunal betrieben werden müssen. Über 70 weitere kommunale Sportstätten betreiben die Chemnitzer Sportvereinen. Ohne diese Unterstützung wäre eine breite Sportinfrastruktur nicht aufrecht zu erhalten. In der Vergangenheit gab es bereits Untersuchungen zu anderen Betreiberformen. Das Ergebnis: Die Stadt blieb bis heute bei der Ämterstruktur.
Bevor wir Chemnitz weitere Titel und Namen geben, sollten wir die Ergebnisse der begonnenen Prozesse abwarten und dann allen sportwilligen Menschen unserer Stadt einen barrierefreien, niedrigschwelligen Zugang zum Sport ermöglichen.
Deshalb werden wir dem Antrag nicht zustimmen.