Beschlossene Schulnetzpläne für Chemnitz: Statt Stochern im Nebel, hätten wir gerne konkrete Lösungen für die Probleme der Chemnitzer Schullandschaft gehabt

Der Chemnitzer Stadtrat hat heute mehrheitlich der Fortschreibung der Chemnitzer Schulnetzpläne zugestimmt. Die Fraktion Die Linke hat als einzige Fraktion die drei Vorlagen abgelehnt.

Dazu erklärt André Dobrig, Sprecher für Bildung und Soziales:

„Sowohl die Vorlagen als auch die heutigen Ausführungen des zuständigen Bürgermeisters konnten unsere vielen Fragen zur Zukunft der Chemnitzer Schullandschaft nicht ausreichend beantworten.

Weder gibt es konkrete Lösungsvorschläge, wie wir mit den massiven Fehlbedarfen im Förderschulbereich oder bei den Gymnasien umgehen. Noch wie Grundschulkinder aus Altendorf oder dem Zentrum zukünftig bei ihren langen Schulwegen unterstützt werden, um sicher zu ihren Schulen zu gelangen.

Und das Damoklesschwert hängt weiterhin über der Grundschule „Am Stadtpark“. Diese soll geschlossen werden, wenn die Mindestschülerzahl von 15 erreicht wird. Das wird in der Sozialpsychologie als eine self-fullfilling prophecy bezeichnet, eine selbsterfüllende Prophezeiung. Denn die Ankündigung wird Eltern verunsichern, die ihre Kinder dann nicht an einer Schule anmelden werden, die geschlossen wird. Damit hat die Verwaltung eigentlich der Schule schon den Todesstoß versetzt, die aufgrund des Startchancen-Programm vom Bund gute Chancen hätte zu einer Vorzeigeschule zu werden.

Statt dass uns die Verwaltung hier Klarheiten für die nächsten Jahre vorlegt, gab es für uns zu viel nebulöse Aussagen. Das ist uns zu wenig. Geht es doch um die Bildung der Chemnitzer Kinder, die aufgrund Lehrkräftemangel, mangelnder Digitalisierung und anderen Problemen schon genug Baustellen hat.“