Aus dem Stadtrat vom 11. Dezember: Sonnenschutzfolien für Chemnitzer Schulen
75% der Kinder und Jugendlichen in Deutschland leiden unter Hitze, so der DAK-Kinder- und Jugendreport „Gesundheitsrisiko Hitze“ aus 2024, der die Auswirkungen des Klimawandels auf die jüngere Generation ausleuchtete. Es treten zum Beispiel Kopfschmerzen und Müdigkeit auf. Klettert das Thermometer auf über 30 Grad Celsius erhöht sich das Risiko für Sonnenstiche oder Krämpfe um das 8‑Fache. Erste negative gesundheitliche
Auswirkungen sind schon bei 25 Grad Celcius festzustellen. Auf Grundlage dieser Ergebnisse fordern Expert:innen, das Kinder und Jugendliche stärker vor den Auswirkungen der zunehmenden Hitzeperioden zu schützen sind und ihre Bedürfnisse berücksichtigt werden.
Da Kinder und Jugendliche einen großen Teil ihrer Zeit in der Schule verbringen, müssen diese Bildungsorte an die Bedürfnisse der jungen Menschen angepasst werden. Im Hochsommer leiden Konzentration und Gesundheit in aufgeheizten, gut gefüllten, stickigen Klassenräumen besonders. Es braucht, im wahrsten Sinne des Wortes, ein geeignetes Lernklima im Interesse der Gesundheit der Schüler:innen und Lehrkräfte. In aller Regel wird in der Institution Schule dann mit sogenannten Hitzeplänen auf diese heiße Perioden reagiert. Das bedeute, das die Unterrichtszeit verkürzt wird, also faktisch ein weiterer Ausfall von Lerninhalten entsteht und das bei dem aktuell bestehendem starken Lehrkräftemangel. In Zukunft werden die heißen Tage in unserer Stadt mehr statt weniger, wie dem Hitzeportal der Stadt Chemnitz zu entnehmen ist. Damit steigt das generelle Risiko von vielen Ausfallzeiten in unseren Schulen und führt zu erheblichen Einschnitten in die Bildungschancen der jungen
Chemnitzer:innen, so dass es an der Zeit ist zu agieren.
Deshalb soll die Stadtverwaltung beauftragt werden, zu prüfen, an welchen Chemnitzer Schulen ein effektiver Hitzeschutz fehlt und ob Sonnenschutzfolien dort zum Einsatz kommen können. Diese Folien sind im Vergleich zu teureren Außenjalousien eine kostengünstigere sowie wirksame Variante des Hitzeschutzes. Mit dem richtigen Mix aus angemessenem Verdunklungseffekt und reduzierter Verspiegelung werden trotzdem noch bis
zu 50% der Erwärmung durch Sonnenenergie reduziert bei gleichzeitig gutem Lichteinfall. Außerdem kommen an bestimmten Gebäuden, wie dem André-Gymnasium, auf Grund von Denkmalschutzbestimmungen keine
Außenjalousien in Frage. Wie soll dort zukünftig ohne die Prüfung und Ergreifung von weiteren Maßnahmen Unterricht stattfinden? Müssen die Schüler:innen und ihre Lehrkräfte dann auf andere Gebäude in der Stadt
ausweichen, um einen sinnvollen Schulbetrieb aufrecht zu erhalten?
Mit unserem vorliegenden Beschlussantrag, der vom Schul- und Sportausschuss einstimmig zur Annahme empfohlen wurde, tragen wir der Verantwortung gegenüber der Gesundheit der Kinder und Jugendlichen der
Stadt Chemnitz Rechnung und bitten Sie deshalb diesem Antrag zuzustimmen.