Wieder ein Schnellschuss in der Chemnitzer Schulpolitik

Vor kurzem haben die beiden Abendschulen an der Arno-Schreiter-Straße von der Stadtverwaltung erfahren, dass sie im Sommer umziehen müssen. Der Grund dafür ist, dass die Stadt das Gebäude zur Unterbringungen von Förderschüler:innen benötigt. Die Abendoberschule soll mit in das Gebäude der Marianne-Brandt-Oberschule ziehen. Für das Abendgymnasium ist noch kein endgültiger Standort gefunden worden.

Dazu erklärt André Dobrig, Sprecher für Bildung und Soziales:

„Die Chemnitzer Schulpolitik entwickelt sich mehr und mehr zu einem Stückwerk. Die fehlenden Kapazitäten im Förderschulbereich sind kein neues Thema. Diese müssen unbedingt angegangen werden. Dabei sollte jedoch der Aktionsplan „Chemnitz inklusiv 2030“ im Bereich Bildung nicht aus den Augen verloren werden. Der Ausbau von weiteren Förderschulstandorten trägt keineswegs zu einem echten gemeinsamen Lernen von allen Chemnitzer Schüler:innen bei. Er erreicht das Gegenteil.

Statt langfristig und mit allen Beteiligten an einer guten Lösung für alle zu arbeiten, werden zwei Schulen, die schon den einen oder anderen Umzug hinter sich haben und nun an ihrem Standort sehr gut zusammenarbeiten sowie Synergien schaffen, auseinandergerissen.

Dieses Vorgehen zeigt das unsere damalige Ablehnung der Schulnetzpläne richtig war. Das Schulamt und das zuständige Dezernat fahren die Chemnitzer Schulpolitik weiterhin nur auf kurze Sicht. Probleme werden so lange verdrängt, bis es nicht mehr geht. Leidtragenden sind die Schüler:innen und Lehrkräfte. Ich fordere die Verwaltung auf eine andere Lösung zu finden. Das Campus-Modell der Abendschulen muss weiter bestehen bleiben.“